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Wilhelm Röpke



„Jenseits von Angebot und Nachfrage“:
             Liberale UND soziale Ordnungspolitik




Am 10. Oktober 1899 als Sohn einer Landarztfamilie in dem Dorf Schwarmstedt am Rande der Lüneburger Heide geboren, studierte Wilhelm Röpke ab 1917 in Göttingen, Tübingen und Marburg Staats- und Rechtswissenschaften.

Nach der Promotion in Volkswirtschaftslehre 1921 wurde er Assistent bei seinem Doktorvater Walter Troeltsch, habilitierte sich bereits ein Jahr später mit einer viel beachteten Studie zur Konjunkturtheorie und wurde 1924, im Alter von nur 24 Jahren, als jüngster deutscher Professor an die Universität Jena berufen.

Nach einem Forschungsaufenthalt in den USA und einem kurzen Zwischenspiel an der Universität Graz folgte 1929 ein Ruf an die Universität Marburg, wo er bis 1933 lehrte.

Schon frühzeitig warnte Röpke vor den Gefahren des rechten Totalitarismus, so vor allem in seiner publizistischen Auseinandersetzung mit dem Tat-Kreis um Hans Zehrer und Ferdinand Fried und in einem anlässlich der Reichstagswahl 1930 verfassten Flugblatt an die niedersächsische Bauernschaft, das sich direkt gegen die NSDAP richtete.  Da er auch nach 1933 nicht bereit war, seine Opposition gegen die neuen Machthaber aufzugeben, ging er noch im gleichen Jahr ins Exil nach Istanbul. Dort verfasste er unter anderem sein Lehrbuch „Die Lehre von der Wirtschaft“, das zuletzt 1994 in 13. Auflage erschienen ist. Zum Wintersemester 1937/1938 wechselte Röpke als Professor für internationale Wirtschaftsfragen an das „Institut universitaire de hautes études internationales“. Eine reduzierte Lehrverpflichtung ließ ihm ausreichend Zeit für eine ungewöhnlich fruchtbare Publikationstätigkeit. Neben seiner Trilogie „Gesellschaftskrisis der Gegenwart“ (1942), „Civitas Humana“ (1944) und „Internationale Ordnung“ (1945) verfasste er eine schier unglaubliche Zahl von Zeitungs- und Zeitschriftenartikeln, wobei die „Neue Zürcher Zeitung“ zu seinem zentralen Publikationsorgan wurde.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Röpke, der es vorzog, nicht nach Deutschland zurückzukehren, zu einem engen wirtschaftspolitischen Berater Ludwig Erhards und nahm – nicht zuletzt durch ein Gutachten zur Währungsreform – entscheidenden Einfluss auf die Implementierung und Gestaltung der Sozialen Marktwirtschaft. In seinem wissenschaftlichen Spätwerk, vor allem aber in „Jenseits von Angebot und Nachfrage“ (1958) trat Röpkes kulturpessimistische Haltung, die bereits in seinen früheren Schriften anklingt, immer deutlicher hervor. Hatte er sich in den 1920er und 1930er Jahren energisch für eine Befreiung der Wirtschaft von politischen Zwängen ausgesprochen, warnte er nun vor den gesellschaftlichen Folgen einer entfesselten Marktwirtschaft. Soziale Re-Integration erhoffte er sich vor allem durch die Stärkung von Familie und Religion. Ob der späte Röpke eher als Liberaler oder als Konservativer zu klassifizieren ist, wird in der Literatur unterschiedlich beurteilt. In seinen letzten Lebensjahren kämpfte er vor allem gegen die seiner Auffassung nach zentralistisch betriebene Europäische Integration, die seiner Vorstellung eines „Liberalismus von unten“ (Razeen Sally) fundamental widersprach.

Röpke starb am 12. Februar 1966 in Genf an Herzversagen.

















 
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