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Nils Goldschmidt in den Deutschen Ethikrat berufen






Siegen/Tübingen, 16. Oktober 2024

Nils Goldschmidt ist Mitglied im Deutschen Ethikrat. Bärbel Bas, Präsidentin des Deutschen Bundestages, berief den bekannten Wirtschaftsethiker am 10. Oktober. Goldschmidt hat eine Professur für Kontextuale Ökonomik und ökonomische Bildung an der Universität Siegen inne.  

Goldschmidt, Jahrgang 1970, hat Wirtschaftswissenschaften und Theologie studiert und ist einer der renommiertesten deutschsprachigen Wirtschaftsethiker. Er ist der Vorsitzende der Aktionsgemeinschaft Soziale Marktwirtschaft in Tübingen und setzt sich für eine menschliche und gerechte Wirtschafts- und Sozialordnung ein; diese Rolle erfüllt er auch als Vorsitzender des Beirats des Roman Herzog Instituts in München und Mitglied im Forschungsbeirat des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln.

„Ich freue mich außerordentlich, in dieses wichtige Gremium gewählt worden zu sein“, so Goldschmidt. „Gerade in Zeiten zunehmender Polarisierung und Radikalisierung ist es sehr wichtig, in der Gesellschaft zu tragfähigen Kompromissen zu kommen. Hierfür ist die ökonomische Perspektive unerlässlich. Ethik ist oft auch eine Frage knapper Ressourcen.“

Der Deutsche Ethikrat beschäftigt sich mit den großen Fragen des Lebens. Mit seinen Stellungnahmen und Empfehlungen gibt er Orientierung für die Gesellschaft und die Politik. Die Mitglieder werden von der Präsidentin bzw. dem Präsidenten des Deutschen Bundestages ernannt.

Der Ethikrat hat die Aufgabe die öffentliche Diskussion über Forschung und Entwicklungen insbesondere auf dem Gebiet der Lebenswissenschaften und deren Anwendung auf den Menschen zu fördern. Die derzeit 25 Mitglieder des Ethikrates erarbeiten Empfehlungen für das politische und gesetzgeberische Handeln in Deutschland, beraten also Bundesregierung und Bundestag.

Ansprechpartnerin: Ute Friederich · Geschäftsführung

Aktionsgemeinschaft Soziale Marktwirtschaft e.V. · Corrensstraße 37 · 72076 Tübingen
Telefon +49 (0) 7071 550600 · friederich@asm-ev.de · www.asm-ev.de






„Die Soziale Marktwirtschaft hat einen klaren Kompass:
       Der Mensch und sein Wohlergehen.“ 


„Radikale Probleme brauchen keine radikalen Lösungen.“





Nils Goldschmidt ist Professor für Kontextuale Ökonomik und ökonomische Bildung an der Universität Siegen. Zugleich ist er dort Vorsitzender des Zentrums für ökonomische Bildung (ZÖBIS) und Direktor des Zentrums für Lehrerbildung und Bildungsforschung.

Zuvor war er Professor für Sozialpolitik und Sozialverwaltung an der Hochschule für angewandte Wissenschaften München (2010 bis 2013) und Professor (Vertretung) für Sozialpolitik und Organisation Sozialer Dienstleistungen an der Universität der Bundeswehr München (2008 bis 2010). 2019/20 hatte er eine Gastprofessur an der Roosevelt University in Chicago, 2014 eine an der Universidad Católica Argentina in Buenos Aires inne.

Er ist Vorsitzender der Aktionsgemeinschaft Soziale Marktwirtschaft, Tübingen, Vorsitzender des Kuratoriums des Ludwig-Erhard-Forums, Berlin, Vorsitzender des Beirats des Roman Herzog Instituts, München, Mitglied im Vorstand der Görres Gesellschaft, Bonn, und Affiliated Fellow am Walter Eucken Institut, Freiburg.

Derzeit ist er zudem stellv. Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Ökonomische Bildung (DeGÖB) und Berater der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen der Deutschen Bischofskonferenz. Er ist Mitherausgeber von Schmollers Jahrbuch – Journal of Contextual Economics, Ordo – Jahrbuch für die Ordnung von Wirtschaft und Gesellschaft und der Zeitschrift für Politik.

Nils Goldschmidt hat in zahlreichen renommierten Fachzeitschriften publiziert, darunter sind das Journal of Economic Inequality, Public Choice, Constitutional Political Economy, die Review of Austrian Economics, das Journal of Economic Issues und das Journal of Institutional Economics. Einzelne Beiträge von ihm wurden u.a. ins Französische, Italienische, Spanische, Polnische und Russische übersetzt. Er schreibt regelmäßig Gastbeiträge für die Frankfurter Allgemeine Zeitung sowie die Süddeutsche Zeitung und ist Interviewpartner für das Radio und Fernsehen.

Er ist Autor mehrerer Bücher, zuletzt „Gekippt: Was wir tun können, wenn Systeme außer Kontrolle geraten" (2021, mit Stephan Wolf) und „75 Jahre Soziale Marktwirtschaft in 7,5 Kapiteln“ (2023, mit Stefan Kolev).

Nils Goldschmidt studierte Katholische Theologie und Wirtschaftswissenschaften an der Universität Freiburg. Die Promotion zum Dr. rer. pol. erfolgte 2001, die Habilitation im Fach Volkswirtschaftslehre 2008, beides ebenfalls an der Universität Freiburg. Seine Forschungsschwerpunkte sind Ordnungsökonomik, ökonomische Bildung, Sozialpolitik, Geschichte und Methodologie des ökonomischen Denkens, Wirtschaftsethik und Kulturelle Ökonomik.





Ausgewählte Publikationen – Bücher:


Goldschmidt, Nils und Kolev, Stefan

75 Jahre Soziale Marktwirtschaft in 7,5 Kapiteln

  Herder Verlag, 80 S., ISBN 978-3-451-07234-5
  Erschienen im
Juni 2023

Unterhaltsame Einführung in die Soziale Marktwirtschaft
75 Jahre nach der Währungsreform, dem Beginn der Sozialen Marktwirtschaft, führen Nils Goldschmidt und Stefan Kolev erzählerisch und unterhaltsam in Geschichte und Gegenwart der Sozialen Marktwirtschaft ein. Anhand zahlreicher Beispiele vermitteln sie ein Verständnis dafür, was dieses Wirtschaftsmodell auszeichnet und wie aktuell die Versöhnung von wirtschaftlicher Effizienz und gesellschaftlicher Akzeptanz ist.


„Goldschmidt und Kolev nehmen die Leser mit auf eine Zeitreise durch die Soziale Marktwirtschaft – informativ, ausgewogen und mit einem Augenzwinkern. Absolut lesenswert.“ 
Christian Lindner, Bundesminister der Finanzen






Goldschmidt, Nils, Cremer, Georg und Höfer, Sven

Soziale Dienstleistungen
Marktgestaltung für hilfebedürftige Menschen

  Mohr Siebeck, 276 S., ISBN 978-3-8252-6136-8
  2. überarbeitete und aktualisierte Auflage
  Erschienen
2023

Die Autoren erörtern die Marktfähigkeit sozialer Dienstleistungen und leiten aus den Charakteristika sozialer Dienstleistungen Konsequenzen für die Gestaltung der Märkte ab, auf denen sie erbracht werden. Ausführlich analysiert werden die alternativen Modelle der Marktgestaltung, das Sozialrechtliche Dreiecksverhältnis, die Sicherstellung der Nachfragemacht über ein persönliches Budget bzw. über Gutscheine und die Beauftragung privater Leistungserbringer mittels Ausschreibungen nach Vergaberecht.

Für die Neuauflage wurden alle Kapitel des Buches überarbeitet und aktualisiert. Die Änderungen des Sozialrechts der letzten 10 Jahren wurden berücksichtigt. Neu ist eine ausführliche Auseinandersetzung mit der grundsätzlichen Kritik, die aus unterschiedlichen Richtungen am System der Erbringung sozialer Dienstleistungen geäußert wird. Die Autoren positionieren soziale Dienstleistungen als Teil einer inklusiv ausgerichteten Sozialen Marktwirtschaft, wobei die Marktgestaltung für hilfesuchende Menschen den entscheidenden Aspekt darstellt.






Goldschmidt, Nils und Wolf, Stephan

Gekippt – Was wir tun können,
wenn Systeme außer Kontrolle geraten


  Herder Verlag, 272 S., ISBN 978-3-451-38743-2
  Erschienen im
Oktober 2021

Wir leben in einer Zeit, in der vieles bedroht ist, was lange als selbstverständlich galt: öffentliche Gesundheit, Demokratie und Friede, soziale Sicherheit, wirtschaftlicher Wohlstand und eine intakte Umwelt. Kippmomente bezeichnen Situationen, in denen sich ein System (ökologisch, politisch oder sozial) plötzlich ändert. Das Wissen um sie ist für das Verständnis unserer komplexen Gegenwart und der Möglichkeiten ihrer aktiven Gestaltung wesentlich.

„Angst davor, dass unsere Wirtschaft, die Umwelt oder das demokratische System Kippmomente erleben und plötzlich kollabieren könnten, ist ein zentrales Thema unserer Zeit. Dieses sehr gut lesbare Buch setzt Analyse an die Stelle von Angst und durchdachte Politikvorschläge an die Stelle von Panikmache.“ 
Clemens Fuest, Präsident des ifo-Instituts


„Nils Goldschmidt und Stephan Wolf setzen mit diesem Buch ein Zeichen gegen Resignation und Zweifel an der Fähigkeit der Demokratie, die vielen Krisen der Gegenwart zu überwinden.
Sie zeigen anschaulich, wie schnell selbstverständlich Geglaubtes ins Rutschen geraten kann - und wie es in neue Balance zu bringen wäre, durch Veränderungsbereitschaft statt Verteidigung des status quo. Aufrüttelnd und ermutigend zugleich!“ 
Bundespräsident a.D. Horst Köhler






Ausgewählte Publikationen – Aufsätze:


Lange, Sarah / Goldschmidt, Nils (2024), Die Weiterentwicklung der Sozialen Marktwirtschaft angesichts planetarer Belastungsgrenzen, in: Ökologisches Wirtschaften 39,2, 305–35.

Fritz, Roland / Goldschmidt, Nils / Störring, Matthias (2023), Contextual Liberalism: The Ordoliberal Approach to Private Vices and Public Benefits, in: Public Choice 195,3–4, 301–322.

Störring, Matthias / Goldschmidt, Nils (2021/2022), Gustav Schmoller and the Idea of a Social Market Economy: A Precursor to Ordoliberalism?, in: ORDO 72/73, 85–125.

Wolf, Stephan / Lenger, Alexander / Goldschmidt, Nils (2021), Choosing inequality: how economic security fosters competitive regimes, in: Journal of Economic Inequality 19,4, 315–346.

Kolev, Stefan / Goldschmidt, Nils / Hesse, Jan-Otmar (2020), Debating liberalism: Walter Eucken, F. A. Hayek and the early history of the Mont Pèlerin Society, in: Review of Austrian Economics 33,4, 433–463.

Wolf, Stephan / Lenger, Alexander / Goldschmidt, Nils (2019), Klimaschutz auf Kosten der Armen? Vorschläge für eine markt- und sozialverträgliche Umsetzung von CO2-Steuern und des Emissionshandels, in: ORDO 70, 125–165.

Goldschmidt, Nils / Rauchenschwandtner, Hermann (2018), The Philosophy of Social Market Economy: Michel Foucault’s Analysis of Ordoliberalism, in: Journal of Contextual Economics. Schmollers Jahrbuch 138,2, 157–184.

  Vollständiges Publikationsverzeichnis






Presse-Fotos:


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